I verfasst von Inge Steiner, 23.12.24 I
Schilddrüsenprobleme gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland – etwa 5 bis 10 Millionen Menschen sind betroffen. Eine entzündungshemmende Low-Carb-Ernährung kann besonders bei Erkrankungen wie Hypothyreose und Hyperthyreose eine wertvolle Unterstützung bieten.
Häufigste Schilddrüsenerkrankungen:
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose):
- Die Unterfunktion kommt weitaus häufiger vor als die Überfunktion.
- Die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift.
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
- Die häufigste Ursache für eine Hyperthyreose ist die Morbus Basedow, eine weitere autoimmune Erkrankung, die die Schilddrüse überaktiv macht.
Hashimoto und Morbus Basedow – Wie eine entzündungshemmende Ernährung helfen kann
Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis (Unterfunktion) und Morbus Basedow (Überfunktion) greift das Immunsystem die Schilddrüse an. Entzündungen spielen bei Autoimmunerkrankungen eine zentrale Rolle und können durch Ernährung und Lebensstil positiv beeinflusst werden. Eine entzündungshemmende Ernährung, wie z. B. Low-Carb, kann dazu beitragen, diese Entzündungsprozesse zu reduzieren und das Immunsystem zu stabilisieren.
- Entzündungen im Körper und ihre Rolle bei Autoimmunerkrankungen
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder schädliche Reize. Sie sind Teil des Immunsystems, das den Körper schützt und heilt. Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Morbus Basedow jedoch wird das Immunsystem fehlgeleitet und greift körpereigene Zellen an, was chronische Entzündungen fördert und das Gewebe schädigt.
- Verstärkung von Entzündungen durch Nahrungsmittel und Umweltfaktoren:
Bestimmte Lebensstilfaktoren wie eine ungesunde Ernährung, Rauchen, Stress oder Umweltgifte können chronische Entzündungen fördern. Insbesondere eine Ernährung mit viel Zucker, verarbeiteten Kohlenhydraten oder ungesunden Fetten kann den Entzündungsprozess anheizen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher wichtig, um den Verlauf zu steuern und gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.
Medikamente helfen, aber mindestens genauso wichtig ist es, die Ernährung und den Lebensstil so anzupassen, dass die Entzündungen im Körper weniger werden. Denn wenn der Körper erst einmal diese Entzündungen in sich trägt, dann bleiben weitere Erkrankungen nicht aus.
Positive Wirkung einer Low-Carb-Ernährung auf Entzündungen
Starke Schwankungen des Blutzucker- und Insulinspiegels sollten vermieden werden, da sie Entzündungen fördern. Eine Low-Carb-Ernährung hilft, den Blutzucker- und Insulinspiegel zu stabilisieren. Dabei wird der Zuckerkonsum und die Aufnahme raffinierter Kohlenhydrate reduziert. Stattdessen werden hochwertige Fette und Proteine konsumiert. Dies trägt dazu bei die Entzündungsreaktionen im Körper zu verringern, die insbesondere bei Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle spielen. Diese Ernährungsform liefert dem Körper zudem die nötige Energie (Kalorien) und Mikro-Nährstoffe, um leistungsfähig zu sein.
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Eine Low Carb-Ernährung bringt folgende Vorteile:
- Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und des Insulinspiegels
- Verbesserung der Insulinempfindlichkeit: Menschen mit einer Unterfunktion der Schilddrüse haben oft eine schlechtere Glukoseverwertung und eine verringerte Insulinempfindlichkeit, was zu erhöhten Insulinspiegeln führen kann. Das bedeutet, dass sie ein höheres Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes oder metabolischem Syndrom haben. Eine Low-Carb-Ernährung kann helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Insulinspitzen zu vermeiden, was wiederum die Insulinempfindlichkeit verbessern kann.
- Vermeidung von Insulinresistenz: Langfristig gesehen, kann eine kohlenhydratreduzierte Ernährung das Risiko einer Insulinresistenz und von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes senken, die bei Hypothyreose häufig auftreten können.
- Unterstützung des Gewichtsmanagements
- Gewichtsreduktion: Hypothyreose kann oft zu Gewichtszunahme und Schwierigkeiten beim Abnehmen führen, da der Stoffwechsel verlangsamt ist. Eine Low-Carb-Diät kann helfen, das Körpergewicht zu kontrollieren, da sie die Insulinspiegel niedrig hält und den Appetit regulieren kann. Weniger Insulin im Blut bedeutet weniger Fettspeicherung und eine verbesserte Fettverbrennung.
- Fettverbrennung statt Kohlenhydratverbrennung: Durch den Verzicht auf viele schnell verdauliche Kohlenhydrate (Zucker, Mehl) beginnt der Körper, vermehrt Fett als Energiequelle zu nutzen (Ketose), was bei manchen Menschen zu einer besseren Gewichtsregulation führt.
- Insulin und Schilddrüsenhormone: Ein stabiler Insulinspiegel unterstützt nicht nur den Blutzucker, sondern auch das hormonelle Gleichgewicht. Ein hoher Insulinspiegel kann die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons T4 in das aktive T3 beeinträchtigen. Durch eine Low-Carb-Ernährung mit stabileren Insulinspiegeln könnte dieser Prozess unterstützt werden
4. Vermeidung von Blutzuckerschwankungen
- Blutzucker und Energielevel: Menschen mit Hypothyreose haben oft mit Energietiefs zu kämpfen, da ein verlangsamter Stoffwechsel die Energieproduktion im Körper beeinträchtigt. Eine Low-Carb-Diät kann helfen, Blutzuckerschwankungen zu minimieren und eine gleichmäßige Energieversorgung zu gewährleisten.
Diese Low Carb Lebensmittel können dir den Einstieg in die Low Carb-Ernährung erleichtern
Low Carb- Ernährung bei Hyerthyreose – das ist zu beachten
Während bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) der Stoffwechsel verlangsamt ist, beschleunigt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) den Stoffwechsel, was zu einem höheren Kalorienbedarf führt. Menschen mit Hyperthyreose haben oft eine höhere Insulinempfindlichkeit und eine schnellere Glukoseverwertung, was häufig zu einer ungewollten Gewichtsabnahme und anderen Stoffwechselstörungen führt. Eine Low-Carb-Ernährung kann dabei helfen, den Insulinspiegel zu stabilisieren und den Appetit zu regulieren, ohne den Körper weiter in den Mangelzustand zu bringen. Besonders wichtig ist es, den Kalorienbedarf durch eine ausgewogene Zufuhr von hochwertigen Fetten, Eiweiß und Ballaststoffen zu decken:
- Eiweiß (Lupine, Eier, Molkenprotein) ist ein hochwertiger Kalorienlieferant,
- aber auch Ballaststoffe (grünes Gemüse, Hülsenfrüchte) und
- Fette, die viele ungesättigte Fettsäuren enthalten (Oliven, Raps- oder Leinöl, Fisch).
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Schilddrüsenmedikation und Ernährung:
Wenn du Schilddrüsenhormone wie Levothyroxin einnimmst, sollte die Einnahme immer im richtigen Abstand zur Ernährung erfolgen, da bestimmte Nahrungsmittel die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen können.
- Achte darauf, dass du die Medikamente in der Regel eine halbe Stunde bis Stunde vor einer Mahlzeit einnimmst, besonders bei einer Low-Carb-Ernährung mit hohem Ballaststoffanteil, da Ballaststoffe und bestimmte Mineralien die Aufnahme der Medikamente beeinträchtigen können.
- Langsame Anpassung: Falls du es gewohnt bist, viele Kohlenhydrate zu konsumieren, kann es sinnvoll sein, die Kohlenhydratzufuhr schrittweise zu reduzieren, um den Körper an die neue Ernährungsweise anzupassen und mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit zu vermeiden.
Wichtig - Nährstoffbedarf beachten:
Auch muss man unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen achten, die für die Schilddrüsenfunktion wichtig sind, wie Jod, Zink, Selen und Vitamin D.
- Jod unterstützt die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Es ist in jodiertem Salz, Eiern (vor allem das Eigelb), Milchprodukten (Milch, Joghurt, Käse) und Seefisch enthalten.
- Zink und Selen wirken als Cofaktoren bei der Umwandlung von T4 in das aktive T3-Hormon. Diese Nährstoffe spielen eine Schlüsselrolle bei der Produktion und Aktivierung von Schilddrüsenhormonen Zink ist in Nüssen und Samen enthalten. Besonders in Kürbiskerne, Sesam, Sonnenblumenkerne und Cashewkerne.Selen ist vor allem in Paranüssen enthalten. Schon 2–3 Paranüsse pro Tag können den täglichen Bedarf decken. Aber auch in Fisch (Thunfisch, Lachs, Makrele und Sardinen), Eiern, Hühnchen- oder Rindfleisch.
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Vitamin D spielt auch eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Schilddrüse. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist nicht nur wichtig für das Immunsystem, sondern auch für die Schilddrüsenhormonproduktion und die Umwandlung des inaktiven T4 in das aktive T3. Ein Mangel an Vitamin D kann die Immunantwort des Körpers beeinträchtigen und die Entzündungen, die mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto und Morbus Basedow verbunden sind, verstärken.
Vitamin D ist in fettreichem Fisch (z. B. Lachs, Makrele) und Eiern enthalten. Auch Sonnenlichtexposition trägt maßgeblich zur körpereigenen Produktion bei. In den Wintermonaten oder bei wenig Sonnenlichtexposition kann eine Vitamin-D-Supplementierung sinnvoll sein, um den Bedarf zu decken und die Immunfunktion zu unterstützen.
Wenn du Schwierigkeiten hast, deinen Bedarf an diesen Mikronährstoffen durch die Ernährung zu decken, kann es sinnvoll sein, entsprechende Nahrungsergänzungsmittel in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu nehmen.
Fazit:
Eine entzündungshemmende Low-Carb-Ernährung kann bei Hypothyreose und Hyperthyreose eine wertvolle Unterstützung sein, besonders bei der Blutzuckerkontrolle, Gewichtsmanagement und Entzündungsreduktion. Achte darauf, deine Ernährung ausgewogen zu gestalten und dich ausreichend mit Mikronährstoffen zu versorgen. Sprich mit deinem Arzt oder Ernährungsberater, um die für dich passende Low-Carb-Ernährungsweise in deine Behandlung zu integrieren und so deine Schilddrüsengesundheit optimal zu unterstützen.
Quellen:
Journal of Endocrinology (2020): Impact of low carbohydrate diet on thyroid function and autoimmune thyroiditis
Journal of Clinical Endocrinology Metabolism (2017): The effects of a low-carbohydrate ketogenic diet on thyroid function and autoimmune disease
Endocrine Research Journal (2015): The effects of a low-carbohydrate diet on insulin sensitivity in individuals with hypothyroidism
International Journal of Obesity (2014): Effects of low carbohydrate diet on weight loss and metabolic parameters in obese patients with hypothyroidism
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