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Erythrit –  gefährlicher als Zucker? Die wichtigsten Fakten und Studien

Erythrit – gefährlicher als Zucker? Die wichtigsten Fakten und Studien

I verfasst von Inge Steiner, Bestseller-Autorin, 24.11.24 I

Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der als gesunder Zuckerersatz gilt, aufgrund der Tatsache, dass er keine Kalorien und keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Erythrit wird in geringen Mengen vom Körper selbst produziert. In der Natur kommt er in Obst und Pilzen vor und wird industriell durch einen Fermentierungsprozess gebildet.

2023 wurde eine Studie (Cleveland Clinic-Studie) veröffentlicht, die Erythrit mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung brachte. Die Autoren der Studie selbst halten fest, dass es unklar sei, ob Erythrit an sich schädlich ist. Dennoch überschlugen sich die Medien mit negativen Schlagzeilen, ohne die Studie wissenschaftlich zu interpretieren:

„Herzinfarkt und Schlaganfall wegen Erythrit?“ „Erhöhte Gesundheitsgefahr durch Erythrit.“ „Thrombosegefahr durch Erythrit“ war zu lesen. Erythrit wurde wie eine Sau durchs Dorf getrieben. Die Artikel gaben meist verkürzt und einseitig die Studienlage wieder, was zur großen Verunsicherung bei Verbrauchern führte. Auch wir verwenden Erythrit in einigen unserer Produkte. Uns erreichten besorgte Zuschriften und Anrufe von Kunden, daher möchten wir hier Klarheit schaffen.

Tausende Studien zu negativen Auswirkungen von Zucker

Betrachten wir hierzu die aktuelle wissenschaftliche Studienlage: Es gibt bis dato über einige hundert Studien zu den positiven Effekten von Erythrit und eine Studie zu den möglichen negativen Auswirkungen.

Dem gegenüber stehen weltweit tausende Studien zu den negativen Auswirkungen von Zucker auf unsere Gesundheit. PubMed, eine der größten Datenbanken für wissenschaftliche Studien, listet über 100.000 Artikel. Viele dieser Studien beziehen sich auf die Auswirkungen von Zucker auf Fettleibigkeit, Diabetes, Herz-Kreislauf Erkrankungen, Karies, Lebererkrankungen und andere chronische Gesundheitsprobleme.

Einige Studien sind groß angelegte, langfristige Kohortenstudien (wie die Framingham Heart Study) oder randomisierte kontrollierte Studien, die sich mit dem direkten Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Gesundheitsrisiken befassen. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Fokus zunehmend auf die Auswirkungen von Zucker auf das Mikrobiom und das psychische Wohlbefinden verschoben, was zu einem weiteren Anstieg der Zahl der Studien geführt hat.

Starker Zuckerkonsum kann grvierende Folgen haben

Wichtige Studien zu Zucker und Gesundheitsrisiken:

  • Framingham Heart Study: Diese langlaufende Studie zeigte, dass übermäßiger Zuckerkonsum mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden ist.
  • Harvard T.H. Chan School of Public Health (2013): Eine Analyse, die einen klaren Zusammenhang zwischen zuckerhaltigen Getränken und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit zeigte.
  • The Lancet (2016): Diese Studie belegte, dass übermäßiger Zuckerkonsum eine der Hauptursachen für weltweit zunehmende Fettleibigkeit und chronische Krankheiten ist.

Negative Auswirkungen von Zucker:

  • Förderung von Fettleibigkeit: Zucker trägt maßgeblich zur Fettleibigkeit bei, da er eine kalorienreiche, wenig nährstoffreiche Nahrungsquelle darstellt.
  • Erhöhtes Risiko für Diabetes: Übermäßiger Zuckerkonsum führt zu Insulinresistenz und erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zucker beeinflusst Blutdruck, Cholesterinspiegel und Lebergesundheit, was das Risiko für Herzkrankheiten erhöht.

Zucker im Übermaß ist also wissenschaftlich belegt eine Gefahr für uns Menschen. Doch ist Erythrit womöglich gefährlicher als Zucker? Wir schauen uns die Fakten und die Studienlage genauer an.

Was ist Erythrit und wie wirkt es auf den Körper?

Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der in vielen zuckerfreien und kalorienreduzierten Lebensmitteln verwendet wird.

  • Erythrit und Kalorien: Erythrit enthält keine Kalorien und wird vom Körper größtenteils unverändert ausgeschieden.
  • Erythrit und Blutzucker: Im Gegensatz zu Zucker hat Erythrit keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was es zu einer beliebten Wahl für Diabetiker und Menschen mit Insulinresistenz macht.
  • Erythrit ist seit 1990 in rund 60 Ländern zugelassen. 2006 folgte die Zulassung in Europa - ohne Einschränkungen für Diabetiker oder Kinder. Bis zur Veröffentlichung der Cleveland-Studie gab es keinerlei Hinweis darauf, dass die Verwendung von Erythrit zu gesundheitlichen Nachteilen führen könnte.

Die Cleveland Clinic-Studie (2023) und ihre Kontroversen

Im Jahr 2023 veröffentlichte die Cleveland Clinic eine Studie in der Zeitschrift Nature Medicine. Die Forscher stellten fest, dass bereits vorerkrankte Menschen erhöhte Erythrit-Werte im Blut hatten und dies ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Folge haben könnte. Diese Beobachtung basierte auf Daten aus großen Kohortenstudien und den Messungen von Blutspiegeln von Erythrit in einer breiten Population.

Es ist wichtig zu betonen, dass Studien wie diese keine kausalen Zusammenhänge beweisen können. Das bedeutet, dass zwar ein Zusammenhang zwischen erhöhten Erythrit-werten im Blut und Herzproblemen festgestellt wurde, aber kein direkter, ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Konsum von Erythrit und dem Auftreten der erhöhten Erythrit-Konzentration. Die Teilnehmer wurden nicht befragt, ob sie je Erythrit konsumiert hatten. Die Erythrit-Konzentration könnte also durch andere Faktoren erklärt werden.

Erythrit und der Körper: Eigenproduktion von Erythrit

Erythrit wird nämlich auch natürlich im Körper produziert – vor allem durch die Verstoffwechslung von Zucker und sogar durch die normale Stoffwechselaktivität. Tatsächlich haben Herzpatienten in früheren Studien, lange vor der Einführung von Erythrit als Süßungsmittel, schon einen erhöhten Erythrit-Spiegel im Blut aufgewiesen. Das könnte darauf hindeuten, dass der Körper Erythrit möglicherweise in Reaktion auf bestimmte gesundheitliche Zustände selbst produziert. Ein weiterer möglicher Erklärungsansatz ist, dass der Erythrit-Spiegel bei Menschen mit bestimmten Erkrankungen (wie kardiovaskulären Erkrankungen) von Natur aus höher ist, was die Interpretation der Cleveland Clinic-Studie erschwert.

Kritiker der Studie und alternative Erklärungen

Kritiker der Cleveland Clinic-Studie argumentieren, dass es zu viele unbeachtete Variablen gibt, die den Zusammenhang zwischen Erythrit und Herzkrankheiten erklären könnten. Es ist auch erwähnenswert, dass trotz der Studie Erythrit als Zuckeraustauschstoff nach wie vor von Gesundheitsbehörden wie der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und der FDA als sicherer Zusatzstoff eingestuft wird. Diese Behörden haben keinen Zusammenhang zwischen Erythrit und Herzproblemen oder anderen gesundheitlichen Schäden festgestellt.

Fazit

Fazit: Erythrit oder Zucker – Was ist besser für die Gesundheit?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Überkonsum von Zucker eindeutig gesundheitsschädlich ist und mit einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten und Krebs in Verbindung steht. Im Vergleich dazu gibt es bei Erythrit keine starken Hinweise auf schwerwiegende gesundheitliche Risiken, solange es in moderaten Mengen konsumiert wird.

Die Cleveland Clinic-Studie liefert wichtige Denkanstöße, aber sie stellt keine abschließenden Beweise für die Gefährlichkeit von Erythrit dar. Es bedarf weiterer Forschung, um die Auswirkungen von Erythrit auf die Gesundheit endgültig zu klären.

Wir setzen in unseren STEINER's Kuchenbackmischungen und Kuchen weiterhin Erythrit in moderaten Mengen ein, weil für uns die Vorteile klar überwiegen und wir Zucker als die eigentliche Bedrohung ansehen.

    Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte findet hier seriöse Quellen: 

    Auswirkungen von Erythrit auf die endotheliale Funktion bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2

    Pubmed: Erythritol is a sweet antioxidant

    Nutrients (2023) Erythritol: An In-Depth Discussion of Its Potential to Be a Beneficial Dietary Component

    Nutrients(2023): Elevated Erythritol: A Marker of Metabolic Dysregulation or Contributor to the Pathogenesis of Cardiometabolic Disease?

     

      Haftungsausschluss: Alle Links wurden zwischen 24. und 25. November 2024 aufgerufen. Die Informationen in dem Artikel beziehen sich auf die zu dem Zeitpunkt zur Verfügung gestellten Fakten.
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